
Digital Nomads: Der große Visa-Kompass
Du hast bereits öfter von digitalen Nomaden gehört und du möchtest wissen, ob dieser Lifestyle etwas für dich ist? Zahlreiche Länder locken mit Digital Nomad Visa und geben Remote Workers so die Möglichkeit, die Welt zu erkunden – und gleichzeitig zu arbeiten. Für welche Orte du ein spezielles Visum für digitale Nomaden beantragen kannst und für welche Länder du keine Einreiseerlaubnis brauchst: Das erfährst du in unserem Visa-Kompass für digitale Nomaden.
Was sind digitale Nomaden?
Digital Nomads sind Reisebegeisterte, die sich für einen neuen Lebensstil entschieden haben. Die meisten geben ihren festen Wohnsitz auf und reisen von Land zu Land. Ihren Lebensunterhalt bestreiten sie dennoch weiterhin in der Heimat – dem digitalen Zeitalter sei Dank. Denn immer mehr Jobs können aus der Ferne erledigt werden. Besonders geeignet für digitale Nomaden sind Berufe aus Branchen wie Medien und Design, IT, Consulting oder Redaktionen. Diese Freiheit, von jedem Winkel der Erde aus zu arbeiten, wird immer beliebter – und die Zahl der Digital Nomads wächst.
Was brauchen Digital Nomads?
Die Grundvoraussetzung, um selbst zum digitalen Nomaden zu werden, ist ein Job, den du vollständig digital über einen Laptop ausüben kannst. Eine stabile Internetverbindung ist ebenso essenziell. Dafür gibt es in vielen Städten praktische Lösungen: Coworking-Spaces. Das sind voll ausgestattete Arbeitsplätze, die sich Remote Worker mieten können. Hier treffen sich oft auch viele Digital Nomads – Zeit zu minglen.
Orte mit niedrigen Lebenshaltungskosten sind für digitale Nomaden ebenso interessant. Denn so bleibt nach Miete und Verpflegung noch Budget übrig, um zu reisen und Land und Leute kennenzulernen. Wer die Kultur eines außereuropäischen Landes länger als drei Monate genießen möchte, benötigt in der Regel ein Visum. Da Remote Work immer populärer wird, haben einige Länder ein sogenanntes Digital Nomad Visa eingeführt.
Das Digital Nomad Visa für freiheitsliebende Weltenbummler
Der Tourismus ist aufgrund der Corona-Pandemie in vielen Ländern zurückgegangen. Gleichzeitig bieten immer mehr Jobs die Möglichkeit zur mobilen Arbeit. Letzteres sehen viele Länder als Chance, mehr reisebegeisterte Remote Workers anzusprechen.
Um den Staatshaushalt wieder aufzufüllen, wurden vielerorts Digital Nomad Visa eingeführt. Denn die Kaufkraft von digitalen Nomaden mit längerfristigem Aufenthalt ist höher als von Touristen, die nur wenige Tage oder Wochen bleiben. Reisen und arbeiten von wo aus du auch immer möchtest – das klingt nach einem Traum? Mit einem Digital Nomad Visa wird er wahr. Es erlaubt dir, dich für einen bestimmten Zeitraum in dem Land aufzuhalten, für das es ausgestellt wurde.
Im Gegensatz zu Besuchervisa darfst du auch weiterhin deiner beruflichen Tätigkeit in der Heimat nachgehen. Bei den meisten Digital Nomad Visa ist es sogar eine Voraussetzung, dass du in einem nicht vor Ort ansässigen Unternehmen arbeitest. Möchtest du beispielsweise nach Kolumbien reisen, darfst du nicht für eine kolumbianische Firma arbeiten. Welche Länder Visa für Digital Nomads ausstellen und wo du am flexibelsten bist – wir verraten es dir!
Diese Länder locken mit einem Visum für digitale Nomaden
Ob Europa, Asien, Afrika oder Amerika – nahezu überall auf der Welt führen immer mehr Länder Digital Nomad Visa ein. Die meisten Visa erlauben es dir, dich für zwölf Monate in dem Land aufzuhalten und weiter remote in der Heimat zu arbeiten. Zudem bieten sie meist steuerliche Vorteile. Denn wer sich für eine gewisse Zeit im Ausland aufhält und dort arbeitet, wird in der Regel nach 183 Tagen im Gastland steuerpflichtig. Digital Nomad Visa sind darauf zurechtgeschnitten, sodass digitale Nomen steuerliche Vorteile genießen und nicht doppelt im Heimat- und im Gastland belastet werden.
Digital Nomad Visa tragen in unterschiedlichen Ländern teilweise verschiedene Namen. So heißt es in Malaysia beispielsweise „De Rantau Nomad Pass“. In Ecuador startest du mit dem „The Rentista for Remote Work“ in den Digital Nomad Lifestyle.
In einigen Ländern wie Italien, Montenegro oder Sri Lanka ist ein Digital Nomad Visa bereits angekündigt. Der Launch steht allerdings noch aus – er wird im Laufe des Jahres 2023 erwartet. Digital Nomads aus einem EU-Mitgliedsstaat dürfen sich im Schengenraum aufgrund der Freizügigkeit frei bewegen und dort auch arbeiten. Möchtest du dein Leben als digitaler Nomade in einem europäischen Land starten, benötigst du daher keine spezielle Aufenthaltserlaubnis.
Welche beliebten Reiseziele haben kein Digital-Nomad-Visum?
Du möchtest ans andere Ende der Welt reisen und von dort aus arbeiten? Für beliebte Reiseziele Down Under wie Australien und Neuseeland gibt es aktuell kein Visum für digitale Nomaden. Wenn du zwischen 18 und 30 Jahren alt bist, ist das „Work and Holiday Visa“ eine Alternative, die es dir sogar erlaubt, in einem ortsansässigen Unternehmen zu arbeiten. Diese Altersbegrenzung soll womöglich den lokalen Arbeitsmarkt schützen. Denn so ist die Konkurrenz bei der Jobsuche durch ausländische Talente für Einheimische niedriger.
Wer selbstständig ist oder freiberuflich arbeitet, kann in einigen Ländern ein sogenanntes „Self-Employment Visa“ beantragen. Möglich ist das in:
- Deutschland
- Italien
- Kanada
- Norwegen
- Taiwan
- Thailand
- Tschechien
Wie auch bei den Visa für Digital Nomads können sich die Namen der Visa von Land zu Land unterscheiden. So bietet Kanada das „Self-Employed Programme“. In Taiwan ermöglicht die „Taiwan Employment Gold Card” Selbstständigen einen langfristigen Aufenthalt.
Auf ins nächste Abenteuer: Die besten Länder für digitale Nomaden
Plagt dich schon länger das Fernweh und du möchtest den Digital Nomad Lifestyle selbst ausprobieren? Wir verraten dir, welche Reiseziele besonders attraktiv sind und was es bei der Auswahl zu beachten gilt. Wichtige Kriterien für digitale Nomaden:
- Lebenshaltungskosten
- Sicherheit
- Anzahl der Coworking-Spaces
- Internetgeschwindigkeit
- Unkompliziertes Visum
Was sind die Top 5 Reiseziele für Digital Nomads?
Anhand der oben genannten Kriterien haben wir fünf Destinationen ausgewählt. Alle diese Orte gelten als relativ sicher. Zudem ist die Auswahl an Coworking-Spaces vielseitig – und die durchschnittliche Internetgeschwindigkeit ist vergleichbar mit der daheim, wenn nicht sogar höher.
- Dubai
- Spanien
- Kroatien
- Portugal
- Kolumbien
Außerdem sind die Lebenshaltungskosten in den meisten Reisezielen mit denen in Österreich vergleichbar oder sogar niedriger. Wer mit der Familie reisen möchte, kann Kind und Kegel hier ganz unkompliziert mitbringen.
Wo du mit einem kleinen Budget am weitesten kommst
Du hast einen kleinen Geldbeutel und möchtest die Welt sehen? Beim Reisen lässt sich sparen, wenn dein Einkommen über dem Durchschnitt des Gastlandes liegt und die Lebenshaltungskosten niedrig sind.
Günstige Ziele für digitale Nomaden in Europa
- Rumänien
- Ungarn
- Portugal
- Kroatien
- Tschechien
In diesen europäischen Ländern sind die Lebenshaltungskosten im Vergleich zu Österreich deutlich geringer. Der Index liegt zwischen 37 und 49 – während Österreich mit 66 bewertet wird. Der Index setzt sich aus den durchschnittlichen Kosten für Miete und Lebensmitteln zusammen. Dank der Freizügigkeit benötigst du für diese Länder kein Visum, um dort als digitaler Nomade zu leben. Außerhalb Europas gibt es teilweise noch günstigere Reiseziele.
Quelle: https://www.numbeo.com/cost-of-living/rankings_by_country.jsp, Stand: 03.2023
Welche Ziele außerhalb Europas preiswert für digitale Nomaden sind:
- Kolumbien
- Sri Lanka
- Türkei
- Bali
- Argentinien
Der Index der Lebenshaltungskosten liegt bei unter oder knapp über 30. Günstig im Ausland wohnen und einkaufen – und das bei österreichischem Gehalt. Bist du jetzt auch auf den Geschmack des Digital Nomad Lifestyles gekommen?
Quelle: https://www.coworker.com/, Stand: 03.2023
Mobiles Arbeiten mit Büroausstattung: Hier gibt es besonders viele Coworking-Spaces
Geld im täglichen Leben zu sparen ist nicht das Einzige, was Reiseziele für Digital Nomads attraktiv macht. Die Anzahl der vor Ort verfügbaren Coworking-Spaces ist für viele ebenso ein Auswahlkriterium. Der Grund: Dort hast du alles, was du brauchst, um deiner beruflichen Tätigkeit aus der Ferne nachzugehen: Arbeitsplatz, Stromanschluss und Internetzugang. Du brauchst nur noch deinen eigenen Laptop. Viele Coworking-Spaces bieten ebenso Getränke und Snacks – wenn dich der Kaffee-Durst oder der kleine Hunger überkommt.
Länder mit vielfältigen Alternativen für deinen mobilen Arbeitsplatz:
- USA
- Deutschland
- Spanien
- Mexiko
- Kanada
Ihren Ursprung fanden Coworking-Spaces 2005 in den USA. Kein Wunder, dass ihre Anzahl dort bei gut 4.500 liegt. Da hast du die Qual der Wahl, wo du deinen Arbeitstag verbringst. Auch in Deutschland und Spanien ist die Auswahl an Coworking-Spaces riesig – zwischen knapp 950 beziehungsweise knapp 800 kannst du wählen.
Mexiko hat nicht nur ein Digital Nomad Visa eingeführt, sondern auch fast 700 Coworking-Spaces. So entwickelt sich das nordamerikanische Land zu einem Paradies für Remote Workers. Ebenso in Nordamerika liegt ein weiteres Mekka der flexiblen Arbeitsplätze: In Kanada haben digitale Nomaden dank knapp 600 Coworking-Spaces genügend Raum, ihrer mobilen Arbeit nachzugehen.
Vom Meeting bis zum Streaming: Wo du am schnellsten im Internet surfst
Digital Nomads gehen ihren Jobs vollständig online nach – daher ist eine stabile Internetverbindung wichtig. Ob Meeting mit Auftraggebenden oder das Streamen des Lieblingsfilms am Abend: In diesen Ländern surfst du am schnellsten.
- Thailand
- USA
- Dänemark
- Spanien
- Rumänien
Unsere Liste der Länder mit den schnellsten Internetverbindungen führt Thailand mit unglaublichen 198.98 Megabit pro Sekunde an. Zur Einordnung: In Österreich liegt die durchschnittliche Internetgeschwindigkeit bei 61.96 Megabit pro Sekunde. In Dänemark und den USA bist du ebenso schnell im Netz unterwegs – mit durchschnittlich mehr als 192 Megabit pro Sekunde.
Spanien schafft mit 168.63 Megabit pro Sekunde ebenso ideale Arbeitsbedingungen für digitale Nomaden. Lange Ladezeiten beim Streamen eines Films in Ultra-HD-Qualität oder unklare Bilder beim Videochat mit den Liebsten daheim? In Rumänien Fehlanzeige. Denn die durchschnittliche Bandbreite von 160.65 Megabit pro Sekunde ist beinahe dreimal so hoch wie in Österreich.
Quelle: https://www.speedtest.net/global-index, Stand: 03.2023
Günstig von A nach B: Wo der öffentliche Nahverkehr preiswert ist
Erschwinglich leben, flexibel arbeiten und schnell surfen – alles wichtige Kriterien für die Auswahl des Reiseziels. Digitale Nomaden möchten in der Regel aber auch das Land besser kennenlernen, in dem sie sich aufhalten. Wo kannst du besonders günstig im Inland reisen? In Vietnam kostet ein Monatsticket umgerechnet circa acht Euro. Noch preiswerter bewegst du dich mit dem öffentlichen Nahverkehr in Panama. Mit dem sogenannten Rapi>Pass kostet eine Busfahrt nur ungefähr 33 Cent.
Quelle: https://www.grantnt.com/index.php/informacion/, Stand: 03.2023
Auch innerhalb Europas gibt es Länder, in denen du günstig von A nach B kommst. In Albanien kannst du für circa 14 Euro pro Monat die öffentlichen Verkehrsmittel nutzen – deutlich günstiger als in der Heimat. In unserem Nachbarland Tschechien kostet ein Monatsticket um die 23 Euro. Das ist halb so viel wie durchschnittlich in Österreich.
Welche Destinationen sicher für Alleinreisende sind und welche sie meiden sollten
Vor allem Alleinreisende oder digitale Nomaden mit Familie sollten auch die Sicherheit eines Reiseziels bei der Auswahl einbeziehen. Zu den sichersten Destinationen zählen:
- Taiwan
- Japan
- Estland
- Schweiz
- Kroatien
Diese Länder haben einen Sicherheitsindex von 74 oder höher. Das ist geringfügig höher als in Österreich – hier liegt der Index bei 72.7. Und wie wird der Index berechnet? In die Bewertung fließen unter anderem Risiken durch Taschendiebstähle, Naturkatastrophen oder Terroristen ein. Auch wird die Sicherheit von allein reisenden Frauen berücksichtigt.
Quelle: https://www.numbeo.com/crime/rankings_by_country.jsp, Stand: 03.2023
Länder, die alleinreisende digitale Nomaden meiden sollten:
- Brasilien
- Südafrika
- Namibia
- Argentinien
- Bahamas
Diese Reiseziele haben einen niedrigen Sicherheitsindex und sind daher eher weniger für Digital Nomads mit Familien oder Alleinreisende geeignet.
Mit der Familie reisen: Hier ist es für digitale Nomaden mit Kind am einfachsten
Ist der Digital Nomad Lifestyle auch etwas für Familien mit Kindern? Oh ja! Einige Destinationen unterstützen digitale Nomaden mit Familie. So bieten die Cayman Islands beispielsweise ein sogenanntes „Global Citizen Concierge Program”. Es ermöglicht dir, mit Kind und Kegel auf die karibischen Inseln zu kommen. Der Nachwuchs kann Schulen mit internationalen Standards besuchen. Zudem sind die Infrastruktur und auch das Gesundheitswesen gut ausgebaut.
Wer die paradiesischen Strände der Cayman Islands langfristig genießen möchte, muss allerdings ein monatliches Einkommen von 14.000 Euro nachweisen. Wenn das kein Problem ist und der Visumsantrag bewilligt wurde, steht dem Leben auf den traumhaften Inseln des britischen Überseegebiets für zwei Jahre nichts mehr im Weg.
Ebenso familienfreundlich sind die Vereinigten Arabischen Emirate – allen voran Dubai. Die Stadt am Persischen Golf hat ein „Virtual Working Visa” eingeführt und ist Anlaufstelle für viele internationale Expats. Mit dem Visum können du und deine Familie für bis zu zwölf Monate in der Hauptstadt des Emirats Dubai bleiben. Voraussetzung für den Visumsantrag: ein monatliches Einkommen von 4.700 Euro. Auch wenn die Lebenshaltungskosten höher als in anderen Reisezielen sind, punktet Dubai mit hoher Sicherheit, schnellem Internet und vielen Coworking-Spaces.
Wo fahren österreichische digitale Nomaden besonders gerne hin?
Digitale Nomaden aus Österreich reisen gerne in ihre Nachbarländer Italien und Deutschland. Ebenso beliebt sind Kroatien, Portugal und die Kanareninsel Teneriffa. Außerhalb Europas verschlägt es österreichische Digital Nomads oftmals nach Thailand.
Quelle: https://app.ahrefs.com/, Stand: 03.2023
Omio in Workation
Als Mitarbeiter von Omio, einem Reiseunternehmen, lassen wir es uns natürlich nicht nehmen, im Rahmen einer Workation auch ein bisschen Digital-Nomad-Luft zu schnuppern und Arbeiten mit Urlaub zu verbinden. Wie das am besten geht, hat unsere Kollegin Nora für euch in einem Artikel zu Workation zusammengestellt. Mehr über Stephies Reise nach Madeira und was euch dort erwartet, erfahrt ihr in unserem Madeira-Guide. Also setz die Segel und los geht’s!
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